The name-giving protagonist is based
on a real participant on one of the Anti-Brokdorf
demonstrations in the late 70’s. In a manner typical
for this time the name is shortened to “Manu”. We
found some pictures of Manu in the internet and used
them on BROKDORF. But these photos also worked as
the starting point for the new work. But ManU is
also a slang word to name the English football-club
Manchester United. Further more the work opens to
other possible associations (manufacture, manually,
manual, manuscript etc.). Manu is developed between
these two poles, a fictional biography on the
background of real events and chains of associations
created from linguistic, visual and narrative
splints.
Alongside different biographies of fictional Manus,
the work draws a line between other more or less
well known protagonists of contemporary history or
infamous places as the Old Trafford Football Stadium
in Manchester or Clubs as The Haçienda (Manchester)
or the Berghain (Berlin). Thus a worldwide net is
expanded, connecting people, events and places,
which cannot be found in the Lonely Planet guide
book (yet).
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"Verortungen
und Ordnungssystematiken spielen in der Arbeit
des Künstlerduos Norbert Bauer/Ralf Tekaat
(Bremen/Berlin) eine zentrale Rolle. In ihrer
Arbeit Manu wird ein fiktiver
Charakter erschaffen, der den Betrachter in
einer nicht-linearen Narrationsstruktur aus
verschiedenen zeitgeschichtlichen Ereignissen
und Assoziationen begleitet. Ausgehend von der
beim letzten Künstfrühling entstandenen Arbeit
BROKDORF hinterfragen die beiden
Künstler auf der Künstlerplattform 2011 mit Manu
die Konsistenz von Wirklichkeitskonstruktion
und Geschichtsschreibung."
Rebeccah Blum & Jennifer Bork |
Kuratorinnen der Künstlerplattform,
Kunstfrühling 2011
Manu, ist als
ein Ordnungssystem in Form eines groß angelegten
Organigramms konzipiert. Dieses Organigramm ist der
eigentliche Gegenstand der Arbeit. Schaubilder, Dia-
und, Piktogramme, Pläne und andere Formen
schematischer Darstellungen spielten auch in unseren
vorangegangenen Arbeiten eine große Rolle. Mit Manu
wollten wir diese besonderen Formen visueller
Wirklichkeitsdarstellung und –konstruktion mit ihrer
besonderen Ästhetik und der von ihnen ausgehenden
Faszination, Eleganz und scheinbaren
Unbestreitbarkeit in den Mittelpunkt stellen.
Manu, ist ein nichtlinearer
Charakter mit verschiedenen Biografien und multiplen
Persönlichkeiten. Ein Merkmal ist eine
mehrschichtige Verankerung in Ort und Zeit.
Eine
Protagonistin basiert auf einer realen Teilnehmerin
an einer Demonstrationen in Brokdorf namens Manuela,
in für die siebziger Jahre typischer Manier
abgekürzt zu „Manu“. Im Internet stießen wir auf
Fotos von „Manu“, die wir für BROKDORF
verwendeten und die auch den Ausgangspunkt für
Manu bildeten. Der Begriff eröffnet
Möglichkeiten: Man U ist auch das umgangssprachliche
Kürzel für den englischen Fußballclub Manchester
United. Davon ausgehend werden weitere
Assoziationsfelder eröffnet (Manufaktur, manuell,
Manual, Manuskript, Man-Son etc). Zwischen den
beiden Polen einer fiktionalen und ausschnitttaften
Biografie und der Bildung von Assoziationsketten aus
sprachlichen und visuellen Versatzstücken,
entwickelt sich Manu zu einem
Diagramm aus Bildern, Sprache und Symbolen – und
vielleicht auch zu dem was Organigramme der gängigen
Definition zufolge eigentlich zeigen sollen:
„Eine grafische Darstellung der Aufbauorganisation.
Organisatorische Einheiten sowie deren Aufgabenverteilung
und Kommunikationsbeziehungen werden ersichtlich.“
Norbert Bauer
/ Ralf Tekaat:
Manu | 2010 |
wall drawing
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