Montag, 1. Mai 2017
Spitzbergen. Aber aus dem Flugzeug keinen Eisberg gesehen. Entweder war das Wasser komplett zugefroren oder meistens einfach nur offenes, eisfreies Meer.
Die erste Überraschung und auch Enttäuschung kam, als ich in Oslo in das Flugzeug nach Spitzbergen stieg. Ich saß dort nicht allein mit ein paar vereinzelten Wissenschaftlern und wenigen Abenteurern. Sondern die Maschine war komplett voll. 30 Reihen je 6 Sitze, also 180 Menschen. Alles normale Touristen. Die meisten bereits gekleidet in High-Tech-Outdoor-Funktionsklamotten.
Drei Stunden später landete ich in Longyearbyen.
Bei meinem ersten Spaziergang wagte ich mich kaum aus der entmilitarisierten Zone hinaus. (Überall auf Spitzbergen muss man mit Eisbären rechnen.) Und trotzdem waren die Berge noch genauso weit entfernt. Und sie schienen mir geradezu unerreichbar, da ich ja nicht im Besitz einer Waffe war.
Wie sollte ich also dorthin kommen.
Ich versuchte ein Selfie von mir und den unberührten schneeweißen Bergen im Hintergrund zu machen, ohne dass man die Straße sieht. Ständig fuhren Autos, Vans oder LKWs auf der Straße und wirbelten dabei Staub auf. Hinter mir knatterten die Schneemobile vorbei. Es stank nach Abgasen. Der Schnee am Straßenrand war grauschwarz.
Erst nach mehreren Versuchen schien ich in einer unberührten Natur zu stehen.
Im Ort kam mir der Verdacht, dass wenn ich hier zu Fuß unterwegs war und zwischen der Straßen und den Schneemobilpisten ging, die Luft eine ähnliche Qualität hat wie in Berlin an der Frankfurter Allee. Die Schneemobile stanken ganz ordentlich. Sie machten auch eine Menge Krach. Und die Autos fuhren hier alle mit Spike-Reifen. Die Staßen waren allerdings im Ort alle schneefrei, so dass die Reifen eine Menge Feinstaubabrieb produzierten.
Als ich die ersten Fotos auf Facebook postete, waren alle begeistert und bestaunten

Into The Zone | 2017
installation, mixed media


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